Zwischen Selbstwert und Selbstzweifel – Wenn meine Krone verrutscht ist!
Wer kennt die Situationen nicht in denen man vor lauter Peinlichkeit am liebsten im Boden versinken würde oder schnellstmöglich eine Tarnkappe aufsetzen möchte, um sich aus der Affäre zu ziehen, weil eine Situation unangenehm verlaufen ist. Oft passiert dies gar nicht durch eigenes Zutun, sondern weil die ganze Konstellation unangenehm ist, sich andere Menschen lieblos über einen äußern oder man auch selbst einen Fehler gemacht hat. Die Konsequenz ist zumeist ein sinkender Selbstwert.
Das Resultat ist dann meistens, dass man sich verletzt und schlecht fühlt. Zum Glück sind wir alle nicht perfekt und auch schon das Wissen darüber, nicht perfekt sein zu müssen, tut gut. Wie ist es jedoch möglich, mit diesem Gefühl des nicht perfekt seins gut umzugehen? Oder auch schlichtweg mit dem ich habe allen Grund dazu mich schlecht zu fühlen, weil ich etwas Falsches getan habe?
Wenn Ihnen so ein peinlicher Fehler unterlaufen ist oder Sie bemerken etwas übersehen oder jemand anderen verletzt zu haben, sind die ersten Reaktionen Ihres Körpers, dass Ihnen heiß oder kalt wird. Oftmals auch mit Herzrasen verbunden und der Muskeltonus ist angespannt. Der ganze Körper gerät in Wallung oder in Erstarrung.
Je nachdem was Sie für ein Typ sind oder wie ihr Körper auf Überforderung reagiert, wirkt sich das unterschiedlich auf die Symptome Ihres Körper aus. Wenn einem Menschen etwas sehr peinliches oder unangenehmes passiert, reagiert dieser mit einem Schock. Sie brauchen im Anschluss daran Zeit sich davon zu erholen. Die beste Möglichkeit ist es, sich einen Moment zurückzuziehen, um sich innerlich wieder zu stabilisieren. Sie müssen sich selbst wieder finden, sich sammeln, damit Sie im Anschluss aufrecht gehen und ihre Krone wieder richten können.
3 einfache Schritte wie Sie Ihr Inneres wieder stabilisieren können:
- Die innere Besinnung: Suchen Sie sich einen Raum in dem Stille herrscht, um wieder Kontakt zu sich selbst aufnehmen zu können. Sprechen Sie sich selbst Mut zu. Dafür benötigen Sie etwas Zeit, Geborgenheit und Stille.
- Die Distanz: Suchen Sie Distanz zu der Situation, die Ihnen widerfahren ist und Sie geschwächt hat.
- Der neue Blick nach vorne: Akzeptieren sie, dass die Situation peinlich war, sie sich blamiert haben oder die Situation schlichtweg schief gegangen ist. Jetzt ist der Zeitpunkt, indem Sie dieses schlechte Gefühl, diesen Selbstwertzweifel überwinden und sich um einen neuen Start bemühen.
Niemand ist perfekt
Weil Sie es wert sind, dürfen Sie sich selbst die Chance geben, neu zu beginnen, auf neue Wege zu gehen und sich wieder in die Welt hinaus trauen. Sie dürfen sich nicht als überflüssig in der Welt empfinden, wenn Ihnen eine schwierige Situation widerfahren ist oder Sie einen Fehler gemacht haben. Sie dürfen fallen, aber Sie dürfen auch wieder aufstehen.
Machen Sie sich noch einmal bewusst, dass kein Mensch auf dieser Welt perfekt ist. Setzen Sie sich nicht mit dem Anspruch perfekt sein zu müssen unter Druck. Selbstwert, Selbstachtung, Selbstvertrauen und Selbstliebe sind alles Begriffe dafür, dass Sie sich innerlich dem Leben stellen und mit Ihrem Leben so wie es ist zufrieden sind. Ein schwacher Selbstwert hingegen, also das Empfinden des Herzens schwach, unfähig und schlecht zu sein, bedeutet einen erhöhten Leidensdruck. Es fällt Ihnen also sehr schwer, dass Sie sich selbst annehmen können.
Welche Rolle spielt die Gesellschaft
Vom Kindesalter bis zum hohen Alter stellt sich der Mensch die Frage über den eigenen Wert. Kindern fällt es nach Niederlagen meistens leichter wieder nach vorne zu schauen. Sie gehen weiter und wagen den nächsten Schritt, da sie noch einen geringeren Selbstanspruch als Erwachsene haben und sich nicht abwerten. Der Fehler des Erwachsenen liegt darin, sich selbst abzuwerten, wenn ein Fehler passiert ist. Dahinter steckt der Perfektionismus. Unsere Aufgabe ist es, die Selbstannahme ein Leben lang zu üben. Wir werden nicht mit der Selbstliebe geboren, sondern müssen diese Fähigkeit von klein auf erwerben. Gelingt dies nicht sinkt auch die Fähigkeit, den anderen lieben zu können.
Eine Falle dabei ist, Liebe mit Leistung zu verwechseln, also zu glauben, nur dann geliebt zu sein, wenn die entsprechende Leistung erbracht wird. Dies kann sowohl von der Erziehung als auch von der moralischen Wertvorstellung kommen, immer brav sein zu müssen. Dies ist allerdings ein Missverständnis, denn der Mensch ist von Geburt an ein liebendes Wesen.
Leider gibt uns die Gesellschaft immer vor etwas leisten und schaffen zu müssen. Ist dies nicht der Fall, dann hat der Mensch das Gefühl zu nichts mehr nütze zu sein und sein Selbstwert sinkt. Bei der Selbstliebe geht es nicht um den Egoismus, also zu glauben der Größte, Beste und Schönste zu sein. Vielmehr geht es darum sich selbst in seiner Schwachheit und Stärke anzunehmen und zu lieben, um in weiterer Folge auch den anderen Menschen lieben zu können. Selbstwert ist eine wichtige und schützende Stütze des psychischen Wohlbefindens.